Symbole der Bibel: Brunnen

shallow focus photo of outdoor fountain under white and blue cloudy sky

Jer 2,13

Was­ser ist Leben. In Zei­ten des Lei­tungs­was­sers hat die Beschaf­fung von Was­ser eini­ges an Bedeu­tung ver­lo­ren. Quel­len und Brun­nen waren einst wich­ti­ge Orte für die Was­ser­ver­sor­gung. Dabei scheint es nicht einer­lei zu sein, ob das Was­ser aus einem Brun­nen oder einer Quel­le stammt. Jere­mia jeden­falls sieht einen ent­schei­den­den Unter­schied zwi­schen bei­dem. Er hat einen Brun­nen vor Augen, der das Was­ser nicht hält, weil er ris­sig ist. Viel Arbeit wur­de inves­tiert, um Was­ser auf­zu­be­wah­ren. Aber umsonst. Er spen­det kein lebens­wich­ti­ges Was­ser. Ganz im Gegen­satz zu der leben­di­gen Quel­le, aus der fri­sches Was­ser des Lebens spru­delt. Jere­mia hat mit Brun­nen und Quel­le ein Bild vor Augen für das, wor­auf sei­ne Zeit­ge­nos­sen ihre Hoff­nung set­zen, wovon sie sich beein­flus­sen las­sen und wor­aus sie ihr Wis­sen bezie­hen. Und das gibt ihm Anlass zur Kri­tik. Zwei Feh­ler machen sie, so Jere­mia. Ers­tens haben sie die Quel­le des leben­di­gen Was­sers ver­las­sen. Gott und sein Wort wäre die wah­re Quel­le ihres Glau­bens, aber die las­sen sie links lie­gen. Als wäre das nicht schon dumm genug, bege­hen sie noch eine wei­te­re Sün­de: Auf der Suche nach Ersatz, gra­ben sie sich Brun­nen, die jedoch nicht ganz dicht und folg­lich leer sind.

Uns flie­ßend kalt- und warm­was­ser­ver­wöhn­ten Zeit­ge­nos­sen mag die Quel­le und der Brun­nen als Bild viel­leicht anti­quiert vor­kom­men, das ver­sinn­bild­lich­te Pro­blem hat sich durch die Jahr­hun­der­te jedoch nicht geän­dert. Dar­um über­prü­fe ein jeder sei­nen „Was­ser­an­schluss“!