Noch war es Zukunftsmusik: Ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit. Jesus wird seine Jünger verlassen. Am Abend vor seinem Tod spricht er zu ihnen darüber, wie es weitergehen wird ohne seine leibliche Anwesenheit. Nach seiner Auferstehung wird er punktuell einigen Gläubigen erscheinen und ihnen tiefen Einblick in alle Zusammenhänge des Glaubens geben, aber nach seiner Himmelfahrt werden die Jünger ohne seine Person auskommen müssen. Dass sie dann nicht allein dastehen werden, bezeugt Jesus ihnen zum Trost und gegen die Furcht schon im Vorfeld.
Und dann geschieht diese wunderbare Gabe des Heiligen Geistes. Petrus, Johannes und all die anderen werden erfüllt von dieser übernatürlichen Kraft Gottes. Ganz anders als im Alten Testament bleibt der Geist aber nun bei – und noch besser – in ihnen. Musste König David noch darum beten, dass Gott den Geist nicht von ihm nehmen möge, nachdem er schwer gesündigt hatte (Ps 51), so gilt nun, dass der Geist der Wahrheit gekommen ist, um in Ewigkeit zu bleiben.
Da ist er also nun und wartet darauf, uns beistehen zu können. Bei was eigentlich?
Die vordringlichste Aufgabe des Geistes hatte Jesus seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod aufgezeigt: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Eines seiner wichtigsten Gebote war das der gegenseitigen Liebe nach dem Maß, wie Jesus sie geliebt hatte. Weiterhin ist die Feindesliebe nicht zu vergessen, oder das Mitgehen eines doppelten Weges und Tragen der Last des anderen. Okay, dafür braucht es einen Beistand! Bei aller Liebe zu Jesus – das kann ich nicht aus mir heraus. Aber dafür ist der Geist ja gerade da! Er ist der Beistand in meinem Inneren, der mir in meiner Unwissenheit und meiner Schwachheit hilft, die Gebote des Christus zu halten. Ich bin gespannt …
