(Mt 8,5 ff) Sprich nur ein Wort und mein Diener wird gesund. Davon ist der römische Hauptmann fest überzeugt. Auch ihm wird schließlich blind gehorcht. Befehl und Gehorsam gehören zu seinen Grundprinzipien. So wendet er sich an Jesus und fordert ihn auf, der Krankheit den Befehl zum Verschwinden zu erteilen. Und damit hat er als Römer so viel mehr erkannt als viele der Umstehenden: Jesus ist Gott. Die personifizierte Autorität. Er spricht und es geschieht, so rühmt ihn der Psalmbeter. Gott sprach und es wurde, so lesen wir in der Schöpfungsgeschichte. Der Hauptmann traut Jesus diese schöpferische Autorität ohne Wenn und Aber zu. Das ist vorbildlicher Glaube.
Das ist das eine, was mich an der Geschichte fasziniert, aber da ist noch mehr. Man könnte meinen, vor lauter Befehlsgewalt bliebe die menschliche Beziehung auf der Strecke. Aber weit gefehlt. Der Glaube des Römers ist keine Beziehung nur zwischen ihm und Jesus. Die Heilung betrifft einen Dritten im Bunde. Den rückt er in Jesu Fokus. Und das, ohne die beiden wirklich in Kontakt zu bringen: Jesus wird hier – lange bevor das Wort erfunden wurde – telemedizinisch aktiv. Damit ist der Römer für mich ein Prototyp eines echten Fürbeters. Im festen Vertrauen auf die göttliche Befehlsgewalt Jesu über alle Mächte und Gewalten bittet er für seinen Nächsten. Das soll die Praxis meiner Fürbitte wieder neu befeuern: Sprich nur ein Wort, so wird … (beliebig zu ergänzen).