Marta war sehr beschäftigt. Kein Wunder, sie hatte ja auch Jesus, den Messias, zu Gast. Da musste was Anständiges auf den Tisch. Sie rackert sich ab, hat kaum Zeit zum Luftholen und ärgert sich noch obendrein über ihre Schwester. Die liegt dem Meister zu Füßen und hängt ihm an den Lippen. Keinen Finger macht sie krumm! Marta ist fassungslos! Herr, kümmert es dich nicht, dass Maria mich alles allein machen lässt?
Marta, Marta! Der Herr Jesus ruft sie beim Namen. Er kennt ihren Namen und wir erinnern uns an das Wort: Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein (Jes 43)! Marta ist Gottes Eigentum, er hat sie geschaffen und erlöst. Wie gut, zu wissen! Jesus sieht aber, dass Marta sich gerade verrennt. Er ruft ihren Namen und zwar zweimal! Dass jemand den göttlichen Ruf seines Namens zweimal hört, kommt in der Bibel nur insgesamt sieben Mal vor*. Abraham, Jakob, Mose und Samuel vernahmen diesen göttlichen Ruf zu alttestamentlichen Zeiten und Simon Petrus und Saulus erlebten wie Marta diese wiederholte Ansprache im Neuen Testament. Jede dieser Situationen ist ein ernster Weckruf mit Weichenstellung. Berufung, Bestätigung, Neuausrichtung oder Warnung – wenn Gott zweimal ruft, wird’s bedeutsam! Marta hat einen Fehler gemacht. Jesus hat sein Angesicht hart wie einen Kieselstein gemacht, um nach Jerusalem zu gehen und das kommende Leid zu ertragen (Lk 9, 51). Er ist jetzt auf der Durchreise und hat keine Zeit mehr für ausgiebiges Essen. Seine Zeit ist knapp und Marta soll erkennen, dass sie die Prioritäten falsch gesetzt hat. Jetzt ist die Zeit, seine Worte zu hören, sie in sich aufzusaugen wie ein trockener Schwamm. Marta, Marta! Eine einzige Sache ist jetzt notwendig – dass du zu meinen Füßen liegst und hinhörst! Nichts anderes!
Könnte es sein, dass du auch in dieser Reihe der zweimal Angerufenen stehst?