Vierzig Jahre Stillstand oder besser Stillsitzen – von Geburt an gelähmt, auf Hilfe angewiesen, vom Mitleid anderer abhängig. Ein hartes Los. Seine Familie trägt ihn täglich vor den Tempel – Fromme geben vielleicht mehr. Die Erwartung ist groß!
Dann eines Tages werden alle seine Erwartungen übertroffen. Er trifft Petrus und Johannes. Gold und Silber haben die nicht, aber geistesgegenwärtig gebietet ihm der Apostel Petrus, im Namen Jesu aufzustehen. Er reicht ihm die Hand und der Mann kann aufstehen und sich bewegen. Und das tut er: Außer Rand und Band springt er umher und freut sich über seine neugewonnene Freiheit. Sein erster Gang führt ihn ins Innere des Tempels, dorthin, wo ihm zuvor der Zutritt verwehrt war. Er vollführt einen wahren Freudentanz zur Ehre Gottes. Petrus nutzt die Gelegenheit und ruft die Anwesenden zur Umkehr. Die geraten ebenfalls in Bewegung, tun Buße, kehren um und glauben an den Herrn Jesus! 5000 Männer allein aus diesem Anlass! Jerusalem ist außer Rand und Band!
Was mich bei dieser Geschichte berührt:
Wenn der Gelähmte täglich vor dem Tempel saß, dann hätte ihn auch Jesus persönlich schon heilen können. Hat er aber nicht! Seine Stunde kam erst später – und hat gerade dann so einen Run ausgelöst! Göttlich!
Es war Petrus‘ erste Heilung. Der hatte noch gar keine Erfahrung damit gemacht. Der Apostel war aber so eng mit seinem Herrn verbunden, dass er in völliger Übereinstimmung mit Jesus jetzt diesem Menschen die Heilung schenken konnte. Er hätte ja auch sagen können: Gold und Silber habe ich nicht, aber Gott segne dich! Sicher auch keine schlechte Hilfe. Die apostolische Gabe der Heilung habe ich nicht, aber die Intensivierung meines Seins in der Nähe meines Herrn wird sich auch auf meinen Umgang mit Hilfesuchenden auswirken. Es sollte mich wundern, wenn mir nicht in Übereinstimmung mit Jesus die passenden Ideen kämen, wie ich auch ohne Geld jemandem im Namen Jesu zum Lob Gottes verhelfen könnte.
Und last but not least: Außer-Rand-und-Band-Sein für Gott wirkt unfassbar ansteckend! Also raus aus der Komfortzone!
