Benedictus – gut reden

(Lukas­evan­ge­li­um 1,67−80)

Zacha­ri­as hat­te es die Spra­che ver­schla­gen. Neun Mona­te blieb er stumm. Neun Mona­te kein Wort, weder wohl­mei­nend noch vor­schnell und unbe­dacht. Und dann spru­delt es aus ihm her­aus: Johan­nes soll der Jun­ge hei­ßen. Gott ist gnä­dig! Geprie­sen sei Gott, weil er sei­ne Mensch­heit nicht ver­ges­sen hat, son­dern weil er selbst kom­men wird. Und Johan­nes wird ein Pro­phet des Höchs­ten sein, ein Vor­gän­ger und Weg­be­rei­ter des ver­spro­che­nen Ret­ters aus der Höhe.

Bene­dic­tus – gut gesagt! Und doch: gro­ße Wor­te über einen klei­nen Jun­gen. Was für ein Anspruch an Johan­nes. Aber er wächst in sei­ne Auf­ga­be hin­ein: Der hei­li­ge Geist macht ihn stark. Johan­nes redet den Men­schen nicht nach dem Mun­de. Bei sei­ner Pre­digt wird nichts schön­ge­re­det. Sün­de wird beim Namen genannt! Er ruft radi­kal zur Umkehr und zeigt den Weg der Ver­ge­bung auf. Er ruft den Beginn der guten Zeit aus. Dabei tritt er selbst in den Hin­ter­grund, ist selbst nicht der, der kom­men soll. Er ist nur der Weg­wei­ser für das Lamm Got­tes, das der Welt Sün­de trägt. Johan­nes Wor­te haben Gewicht. Sie füh­ren vie­le Men­schen zu Jesus. Für ande­re sind sei­ne wohl­ge­mein­ten Wor­te uner­träg­lich. In ihren Augen redet sich Johan­nes im wahrs­ten Sinn des Wor­tes um Kopf und Kragen …

Ich will die­se Woche auf mei­ne Wor­te auf­pas­sen: Habe ich nur gut reden – oder rede ich nur das Gute?