Biblische Berufe von A bis Z: Sämann

foxtail barley, grass, weed

(Mt 13, 24ff)

End­lich – war­me Son­nen­strah­len kit­zeln auf der Nase, Früh­lings­er­wa­chen, Ostern weckt neue Hoff­nung: Raus in den Gar­ten und ran an die Arbeit.

Denkt sich auch der Sämann. Guten Samen hat er aus­ge­wählt, Pre­mi­um­qua­li­tät, mehr­fach resis­tent, höchs­te Preis­grup­pe, Keim­fä­hig­keit garan­tiert.
Flugs ein­ge­sät und gewäs­sert. Jetzt heißt es abwar­ten. Die Saat keimt, aus klei­nen Pflänz­chen wer­den statt­li­che Halme.

Doch was ist das? Kaum wie­gen sich die ers­ten Ähren im leich­ten Som­mer­wind, erscheint das Werk des ärgs­ten Sämanns Feind: Die­ser Böse­wicht hat­te Unkraut gesät: Lolch, bes­ser bekannt als Wei­del­gras, direkt zwi­schen den Wei­zen. Äußer­lich sehr ähn­lich, aber nutz­los, weil nicht nahrhaft.

Was nun? Sprit­zen? Unkraut­jä­ten?
Erst­mal nichts machen. Alles ste­hen las­sen – so die Devi­se des Sämanns.

„Hey, Sämann,“ möch­te man ihm zuru­fen,
„Du hast so viel in dein Saat­gut inves­tiert, und jetzt soll das Unkraut es über­wu­chern?„
Mei­ne Pflan­zen wer­den nicht zugrun­de gehen, wird der Sämann ant­wor­ten. Sie sind aus einem unver­gäng­li­chen Samen gewach­sen. Alles Gras ver­dorrt und alle Blu­men wel­ken. Der Lolch wird bei der Ern­te aus­sor­tiert und dann ver­brannt. Aber mein guter Wei­zen wird in mei­ner Scheu­ne gesam­melt wer­den, denn im Gegen­satz zum Lolch hat mein Saat­gut nicht nur Keim­ga­ran­tie, son­dern auch Fruchtgarantie.

Mein Acker ist ein Bild für die­se Zeit. Es gibt ein bun­tes Neben­ein­an­der zwi­schen Chris­ten, die aus mei­nem unver­gäng­li­chen Samen wie­der­ge­bo­ren sind zum ewi­gen Leben (1.Petrus 1,23) und sol­chen, die äußer­lich zum Ver­wech­seln ähn­lich sind. Sie sind so ähn­lich, dass man sie beim vor­zei­ti­gen Jäten ver­wech­seln könn­te, aber sie sind nicht wie­der­ge­bo­ren aus dem unver­gäng­li­chen Samen des Herrn Jesus.

Bist du Lolch oder Wei­zen?
Zum Glück hinkt das Gleich­nis hier, denn für jeden Lolch ist die Umkehr möglich.