Biblische Berufe von A bis Z: Weinbergbesitzer

green grass field during golden hour

(1. Kön 21)

Unrecht, das zum Him­mel schreit. Da kann der Bes­te nicht in Frie­den leben, wenn sein böser Nach­bar ihn nicht lässt. Vor allem, wenn’s der König sel­ber ist. Nabot will sei­nen Wein­berg nicht an König Ahab ver­kau­fen. Sein Erb­teil ver­kauft man nicht – auch wenn Ahab tau­send Mal am län­ge­ren Hebel sitzt. Nabot bleibt unbeug­sam und bezahlt mit dem Leben. Er fällt den Intri­gen der Gemah­lin des Königs, Ise­bel, zum Opfer und sein Wein­berg fällt in Ahabs Hände.

Macht­miss­brauch in Rein­form. Aber abseh­bar. Als Isra­el vor­mals einen König for­der­te, war genau das der Ein­wand des Pro­phe­ten Samu­el: Der König wird eure bes­ten Fel­der, Wein­ber­ge und Oli­ven­bäu­men neh­men. Aber das Volk wei­ger­te sich, auf die Stim­me Samu­els zu hören (1.Sam. 8,15 + 19). Ein anfass­ba­rer König muss­te her. Der soll­te im Ide­al­fall sei­ne Macht in den Dienst Got­tes stel­len. So taten es Saul, David und Salo­mo mehr oder weni­ger. Aber nach ihnen bra­chen die Dämme.

Macht wird miss­braucht, wenn der eige­ne Vor­teil in den Focus rückt. König Ahab hat­te sich schon lan­ge ent­schie­den, die Wei­sun­gen Got­tes zu igno­rie­ren und sich selbst zum Maß aller Din­ge zu set­zen.
Der Wein­berg­be­sit­zer Nabot fällt ihm zum Opfer.
So ist es bis heu­te im Klei­nen wie im Großen.

Aber bei euch, so sagt es Jesus, soll es nicht so sein. Ver­hal­tet euch so, wie ich es euch vor­ge­macht habe. Haut euch nicht gegen­sei­tig übers Ohr, sucht nicht den eige­nen Vor­teil und wenn euch einer bit­tet, eine Mei­le mit­zu­ge­hen, mit dem geht zwei.
Auch Pau­lus wird nicht müde, sei­ne Gemein­den zu ermah­nen, dem Vor­bild Jesu zu fol­gen: Über­vor­teilt euch nicht, wenn ihr geschäft­lich mit­ein­an­der zu tun habt. Gott hat ein waches Auge nicht nur auf Wein­berg­be­sit­zer (1. Thess 4,6).

Wer Jesus nach­folgt, erlebt schon einen Vor­ge­schmack auf die Zukunft. Genau das ver­heißt näm­lich der Pro­phet Hese­kiel als ein Merk­mal des tau­send­jäh­ri­gen Rei­ches: Der Fürst wird nichts mehr von dem Erb­be­sitz des Vol­kes neh­men, so dass er sie gewalt­sam aus ihrem Grund­be­sitz ver­drängt (Hes 46, 18).