Öffnungen haben’s in sich! Zumindest wenn sie etwas in sich haben, das raus will! Dann sprudelt und quillt es mitunter ungehindert heraus, dass es kein Halten mehr gibt. Der Mund ist so eine Öffnung, die es durchaus auch in sich haben kann. Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über, sagt der Evangelist Matthäus. Da gibt es Hasstiraden genauso wie geistliche Ergüsse, Schimpfkanonaden aber auch die Lobeshymnen oder Lachsalven.
Und das aus einem Mund! Das soll nicht so sein, schreibt Jakobus. Mit demselben Mund preisen wir Gott und fluchen den menschlichen Ebenbildern Gottes? Eigentlich unmöglich, denn die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere hervor, so die Argumentation von Jakobus. Oder anders gesagt: An einem Feigenbaum wachsen keine Oliven, Feigen aber wiederum gedeihen nicht am Weinstock.
Jakobus gibt den Tipp, um Weisheit von oben zu bitten, denn was aus dir selbst herauskommt, ist irdisch, sinnlich, ja sogar teuflisch. Was Gott dir aber gibt ist rein, friedvoll, milde, folgsam, voller Barmherzigkeit, unparteiisch und ungeheuchelt.
Beschäftige dich mit Gott, lies sein Wort, lass es reichlich in deinem Herzen wohnen. Dann wirst du Gott preisen, ihn loben und danken, und du wirst die Erfahrung machen, dass, wenn du deinen Mund öffnest, er’s in sich hat!