Der letzte Dreck

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Phil 3, 4–14

Pau­lus geht hart ins Gericht mit sei­ner Ver­gan­gen­heit: Was er vor­mals für Gewinn hielt, erach­tet er nun als Ver­lust, schlim­mer noch: als Dreck! 

Was bringt sein Gemüt so in Wal­lung, dass er sol­che Ver­glei­che bemüht? 

Er hat Jesus Chris­tus gefun­den oder bes­ser: Jesus Chris­tus hat ihn gefun­den. Pau­lus‘ Zukunft ist geklärt. Er ist auf dem bes­ten Weg, ewig zu leben und nicht der Gesetz­mä­ßig­keit von Leben und Tod zu unter­lie­gen. Er hat die Gna­de der Ver­ge­bung ken­nen­ge­lernt und erfah­ren, dass er ein Kind Got­tes wur­de, obwohl er der größ­te Sün­der ist. Und das ist der Punkt: Das Ja zu Jesus hat ihn zum Got­tes­kind gemacht und nicht sei­ne Zuge­hö­rig­keit zum Volk Got­tes oder das Befol­gen der Tho­ra. Dar­auf hat­te er sich näm­lich zuvor beru­fen und sei­ne gan­ze Hoff­nung gesetzt. Ein Edel-Israe­lit war er mit tadel­lo­ser Genea­lo­gie! Als Eife­rer beim Ein­hal­ten des Geset­zes bezeich­net er sich und ver­wirft im sel­ben Augen­blick genau die­se ver­meint­li­chen Sicher­hei­ten: Der letz­te Dreck ist all dies, wenn es um die Gerech­tig­keit geht, die vor Gott gilt. Das Ver­trau­en auf die Aus­sa­ge „Gott muss doch mei­ne Bemü­hun­gen sehen und wird schon nicht so böse sein“ ist ein gefähr­li­cher Trug­schluss. Der letz­te Dreck, sagt Pau­lus. Wer ver­sucht, sich vor Gott zu recht­fer­ti­gen oder die Zuge­hö­rig­keit zur christ­li­chen Kon­fes­si­on sei aus­rei­chend, der wird die vol­le Här­te des Geset­zes zu spü­ren bekom­men. Schul­dig, wird es unwi­der­ruf­lich hei­ßen! Die­se Gefahr sieht Pau­lus und des­halb läuft er Sturm: Alles, wor­auf ich mich bis­her ver­las­sen habe, wer­fe ich über Bord, denn es ver­hin­dert nur mei­ne Ret­tung. Die ein­zi­ge Mög­lich­keit, die­sem Schuld­spruch zu ent­ge­hen, heißt alles auf Jesus abzu­wäl­zen und ihn vor­zu­schie­ben. Ein per­sön­li­ches Ja zu Jesus ist der ein­zi­ge Weg. Weil Pau­lus das erken­nen durf­te, bricht er radi­kal mit sei­ner Ver­gan­gen­heit und sagt der Selbst­ge­rech­tig­keit so vehe­ment den Kampf an. Weg mit dem Dreck!