Die Milch macht’s

A Mongolian woman in traditional clothing pouring milk outdoors on a farm.

1. Petr. 2,2−10

Berg­bau­ern-Heu­milch auf der Alm – was für ein Genuss: frisch, kalt und mit einem Fett­ge­halt, den man bes­ser ver­schweigt.
Dass Milch nahr­haft ist, gehört zum Grund­wis­sen der Mensch­heit. Von Geburt an wer­den Säug­lin­ge aus­schließ­lich mit Milch ver­sorgt. Nur die Milch macht’s, dass Kin­der gedei­hen. Gie­rig stil­len sie ihren Hun­ger mit die­sem Lebenselexier.

Petrus ist auch auf den Geschmack gekom­men, aller­dings nur bild­lich gespro­chen. Sein Haupt­nah­rungs­mit­tel ist das Wort Got­tes, das den wie­der­ge­bo­re­nen jun­gen Chris­ten ernährt und Wachs­tum schenkt. Er hat erlebt, wie es ihn ver­än­dert, wie es dem Leben eine ewi­ge Per­spek­ti­ve und eine über­schäu­men­de Freu­de gibt. Das will er den Gläu­bi­gen schmack­haft machen. Dass sie begie­rig danach lech­zen sol­len, sich danach seh­nen sol­len und es in sich auf­sau­gen sol­len, das ist sein größ­ter Wunsch.

Es ver­steht sich von selbst, dass bei zuneh­men­dem Kon­sum des Wor­tes Got­tes auch schwe­re Bro­cken zu ver­dau­en sein wer­den. Auch ein Mensch bleibt schließ­lich nicht immer ein Säug­ling. Mit zuneh­men­dem Alter kann und muss er ler­nen, fes­te Nah­rung zu sich zu nehmen.

Ein Kri­tik­punkt des Schrei­bers des Hebrä­er­brie­fes ist das Ver­wei­gern der fes­ten Spei­se durch die Gläu­bi­gen (Hebr 5,12). So soll es nicht sein, aber so wie mir ab und zu – beson­ders im Urlaub in Süd­ti­rol – ein Glas Milch schmeckt, so tut es auch gestan­de­nen Chris­ten gut, sich die ein­fa­chen und schlich­ten Wahr­hei­ten des Wor­tes Got­tes immer wie­der durch den Kopf gehen zu las­sen: Ich kann neu anfan­gen, weil Jesus mich ohne Ende liebt. Das ist mög­lich, weil er von den Toten auf­er­stan­den ist. Jetzt erfüllt mich eine leben­di­ge Hoff­nung (1.Petr. 1,3).