Die Weichen werden zu Lebzeiten gestellt: Täglich wäre eine Kursänderung möglich gewesen: Der bemitleidenswerte Lazarus hatte sein Lager direkt vor seiner Tür aufgeschlagen, und er kannte das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe. Sein Reichtum genügte ihm jedoch als Zeichen der Segnung Gottes und er wähnte sich in ewiger Sicherheit.
Die Geschichte zeigt, dass er sich damit leider gegen die bequeme Reise im Engelswagen zum Schoß Abrahams entschied. Stattdessen findet er sich nach seinem Begräbnis unversehens im Reich des Hades wieder. Höllische Qualen bringen ihn nun zur schmerzhaften Erkenntnis. Eine Linderung, geschweige denn ein Ortswechsel, sei nicht mehr möglich, lässt Abraham ihn wissen.
Der höllisch Gequälte entwickelt missionarische Absichten: Man möge die Lebenden warnen: Es gibt sie doch, die ewige Strafe für falsches Entscheiden.
Abraham antwortet: Die anerkannten Autoritäten besagen ja nichts anderes, finden aber aktuell keine Beachtung!
Dann möge doch wenigstens ein von den Toten Zurückgekehrter seine Brüder warnen. Dem würde man sicherlich Glauben schenken. – Es würde sie gänzlich unbeeindruckt lassen, so Abraham.
Tragisch! Der von den Toten Zurückgekehrte – es gibt ihn wirklich! Er heißt Jesus und er ist der Auferstandene. Hören wir auf ihn oder sind wir gänzlich unbeeindruckt? Er lädt uns ein, ihm zu folgen und seinen Weg zu wählen – ja, manchmal eine Qual. Der Lazarus neben uns macht es uns nicht immer leicht … Aber seid sicher, Jesus hat unser himmlisches Gefährt schon bereitgestellt: The sweet chariot is coming for to carry me home …