Ein letzter Gruß!?

(Lk 9,57−62)

Beer­di­gung, Abschied neh­men – oft ziert der Schrift­zug „Ein letz­ter Gruß“ die Schlei­fe eines Kran­zes. End­gül­tig ver­ab­schie­det, die letz­te Ehre erwie­sen, das letz­te Geleit gegeben.

Lass die Toten ihre Toten begra­ben, sagt Jesus.

Herz­los! Darf man nicht Trau­er tra­gen und Abschied neh­men? Ver­bie­tet Jesus dem, der ihm nach­fol­gen soll, die­ses zutiefst mensch­li­che und psy­cho­lo­gisch äußerst wich­ti­ge Abschiedsritual?

Nein, ganz bestimmt nicht. Jesus selbst hat ange­sichts des ver­stor­be­nen Freun­des Laza­rus geweint (Joh 11).

Aber Jesus wider­spricht der Auf­fas­sung von der Letzt­gül­tig­keit des Todes.

Du aber geh hin und ver­kün­di­ge das Reich Got­tes, trägt er sei­nem Nach­fol­ger auf. Mit dem Reich Got­tes beginnt ein völ­li­ges Auf-den-Kopf-Stel­len der Maß­stä­be: Der letz­te Gruß ist kein letz­ter Gruß mehr, denn der Tod hat nicht das letz­te Wort. Im Gegen­teil, Jesus hat den Preis bezahlt. Es hat ihn sein Leben gekos­tet. Aber Jesus ist wahr­haf­tig auf­er­stan­den und hat den Weg zum ewi­gen Leben frei­ge­macht. Er nimmt alle mit, die das glau­ben, die sich dar­auf ver­las­sen, dass für sie kei­ne Straf­zah­lung mehr offen ist.

Ver­kün­di­ge die­se bahn­bre­chen­de Bot­schaft – gera­de ange­sichts des Todes. Das ist die gute Nach­richt für alle, die noch immer letz­te Grü­ße an Grä­bern übermitteln:

Im Reich Got­tes regiert das Leben.

Auf ein Wiedersehen!