Beerdigung, Abschied nehmen – oft ziert der Schriftzug „Ein letzter Gruß“ die Schleife eines Kranzes. Endgültig verabschiedet, die letzte Ehre erwiesen, das letzte Geleit gegeben.
Lass die Toten ihre Toten begraben, sagt Jesus.
Herzlos! Darf man nicht Trauer tragen und Abschied nehmen? Verbietet Jesus dem, der ihm nachfolgen soll, dieses zutiefst menschliche und psychologisch äußerst wichtige Abschiedsritual?
Nein, ganz bestimmt nicht. Jesus selbst hat angesichts des verstorbenen Freundes Lazarus geweint (Joh 11).
Aber Jesus widerspricht der Auffassung von der Letztgültigkeit des Todes.
Du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes, trägt er seinem Nachfolger auf. Mit dem Reich Gottes beginnt ein völliges Auf-den-Kopf-Stellen der Maßstäbe: Der letzte Gruß ist kein letzter Gruß mehr, denn der Tod hat nicht das letzte Wort. Im Gegenteil, Jesus hat den Preis bezahlt. Es hat ihn sein Leben gekostet. Aber Jesus ist wahrhaftig auferstanden und hat den Weg zum ewigen Leben freigemacht. Er nimmt alle mit, die das glauben, die sich darauf verlassen, dass für sie keine Strafzahlung mehr offen ist.
Verkündige diese bahnbrechende Botschaft – gerade angesichts des Todes. Das ist die gute Nachricht für alle, die noch immer letzte Grüße an Gräbern übermitteln:
Im Reich Gottes regiert das Leben.
Auf ein Wiedersehen!