Heute ist der erste Sonntag nach Trinitatis: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.
Krass! Wenn ich was sage, sagt das eigentlich Jesus?! Ich als »Jesus-Sprachrohr«?! Da sollte ich vielleicht manchmal etwas besser nachdenken, bevor ich rausposaune, was Jesus nie über die Lippen kommen würde. Ganz schön anspruchsvoll, was Jesus da seinen Leuten zumutet.
Letzte Woche schrieb ich euch von der »Dreifach-Power«, die uns als Segen mit auf den Weg gegeben wird. Ein »Drittel« dieser Kraft ist die Gemeinschaft des heiligen Geistes. Wenn ich mit dem Geist Jesu gemeinsame Sache mache, werde ich auch »geistreiche« Äußerungen von mir geben. So kann ich also Gottes Botschaft von der Versöhnung, der Hoffnung und des Friedens wie ein Sprachrohr in dieser Welt hörbar machen.
»Jemandes Sprachrohr sein« wird oft kritisch für Menschen gebraucht, die eines anderen Meinung unreflektiert und unkritisch übernehmen. Hier soll es so sein! Es sollen JESU Worte sein, die ich zu Gehör bringe, nicht meine eigenen, oder die, die meine Zuhörer gerne hören möchten. Das wird nicht immer ein positives Echo hervorrufen: Mancher verachtet die Botschaft von Gott, der Frieden am Kreuz macht. Und die Verachtung macht bei den Worten nicht Halt, sie trifft auch den Überbringer – manchmal mit voller Härte. Aber hier hört die Reihe nicht einfach auf: Die Ablehnung trifft nicht nur das Sprachrohr, sondern in Wirklichkeit den Sprecher, und das ist Gott selbst.
Das darf ich aus diesem Wochenspruch lernen: Ich bin (nur) das Sprachrohr, Kritik an meiner Person ist in Wirklichkeit Kritik am Schöpfer. Beschwerden bitte dort einreichen.
Ich wünsche euch für diese Woche den Mut des Megafons: Hört selbst auf Gottes Wort und dann verstärkt diesen Sound. Seid keine »Flüster-Tüten«!