Geteilte Freude

two person cheering cups

Lk 15,1–3.11b-32

Geteil­te Freu­de ist dop­pel­te Freu­de. Klingt gut. Was aber, wenn einer sich so gar nicht mit­freu­en will?

Beflis­sen und sich jeder Freu­de ent­hal­tend, immer red­lich bemüht, so sieht er sein Leben. Selbst­ge­recht und vor­wurfs­voll schreit er sei­ne Wut dem Vater entgegen.

Für den treu­lo­sen Geset­zes­bre­cher ver­an­stal­test du das reins­te Fest­ban­kett und mich hast du nie­mals auch nur ’ne klei­ne Par­ty machen las­sen. Nichts hast du mir gegönnt!

Ob der Vater böse ist? Sol­che Anschuldigung!

Kind, das siehst du falsch! Alles, was mein ist, gehört doch dir! Dein gan­zes Leben hät­te schon ein ein­zi­ges Fest sein kön­nen, wenn du nur gewollt hät­test! Alles stand dir offen! Gerecht­fer­tigt hät­test du fei­ern kön­nen, statt­des­sen müh­test du dich in from­mer Pflichterfüllung.

Komm, wen­de dich ab von dei­nem blin­den Eifer. Hör auf, dich selbst ins rech­te Licht zu set­zen und nase­rümp­fend auf dei­nen Bru­der her­ab­zu­se­hen. Dreh um und komm zur Besin­nung. Dein Bru­der erkann­te sei­nen Feh­ler und such­te Ver­ge­bung. Das muss man doch fei­ern! Wer­de Teil mei­ner Freu­de, das Fest kann auch dir gelten.

Wer­bend und lie­bend ringt der Vater auch um die­sen Sohn.

Offen bleibt, wie der sich ent­schei­det. Ob ich ein Freu­de-Tei­ler bin?