l wie lammfromm

two white sheeps on green grass field

Vieh­scheid im alten Isra­el: Alle Tie­re wer­den nach der gemein­sa­men Wei­de­zeit in einen Hof gesperrt und die Eigen­tü­mer rufen ihre Tie­re her­aus. Ein bekann­tes Vorgehen.

Jesus malt sei­nen Zuhö­rern ein Bild von einem beson­de­ren Vieh­scheid vor Augen (Joh 10): Da kom­men tat­säch­lich Men­schen zu dem Hof, denen die Tie­re gar nicht gehö­ren. Sie ver­su­chen, Tie­re aus der Men­ge zu locken, die ihnen nicht zuste­hen.
Und dann ist da ein Hir­te, dem Tei­le die­ser gro­ßen Men­ge gehö­ren und der genau die­se eige­nen Tie­re her­aus­su­chen muss.

Was wird das geben? Wer­den die Frem­den dem Hir­ten sei­ne Tie­re abspens­tig machen kön­nen? Sie geben sich alle Mühe, sie rufen und locken, aber Scha­fe sind nicht dumm, auch wenn ihnen oft eine man­geln­de Intel­li­genz nach­ge­sagt wird! Die Scha­fe des Hir­ten fol­gen den Frem­den nicht! Sie sind bockig: Ent­we­der blei­ben sie stock­steif ste­hen oder sie flüch­ten. War­um? Sie erken­nen die Frem­den nicht, weil sie nicht ihre Spra­che spre­chen. Die Lock­ru­fe sind ihnen gänz­lich fremd, die Stim­me passt nicht. Sie haben kei­ne Bezie­hung zu ihnen auf­ge­baut. Sie gehen ihnen nicht auf den Leim.

Wenn aber die Stim­me ihres guten Hir­ten erschallt, wer­den sie lamm­fromm. Sie gehor­chen ihm aufs Wort. Sie ken­nen sei­nen Ton­fall, sie schwin­gen auf sei­ner Fre­quenz, sein Rhyth­mus und sei­ne Melo­die sind ihnen in Fleisch und Blut über­ge­gan­gen. Dar­um reagie­ren sie, dar­um set­zen sie sich bereit­wil­lig in Bewe­gung und las­sen sich aus der Her­de her­aus­sor­tie­ren. Erfolg­reich kann der gute Hir­te alle sei­ne Tie­re mit nach Hau­se nehmen. 

Ich wün­sche euch die­se Woche bei­des: Seid stur wie ein Bock gegen­über frem­den Stim­men, aber folgt lamm­fromm der Stim­me des guten Hirten.