Mit Herz und Verstand

Lukas 1,26−38

Über­rum­peln lässt sie sich nicht! Kein vor­schnel­les Haus­tür­ge­schäft, abge­schlos­sen mit einem win­di­gen Ver­tre­ter, das man hin­ter­her bereut und von sei­nem Recht auf Wider­ruf gebraucht macht.

Maria ist so nicht! Obwohl die Situa­ti­on eini­ges von einem Door-to-door-Deal hat: Steht doch plötz­lich ein Frem­der in ihren eige­nen vier Wän­den und betreibt Akquise.

Doch schon die Anre­de ver­setzt Maria in Alarm­be­reit­schaft: Sei gegrüßt, Begna­de­te. Maria ist bestürzt. Doch statt panisch den Kopf zu ver­lie­ren, schal­tet sie ihren Ver­stand ein und über­legt: Was für ein Gruß? Wel­che Absicht steckt dahin­ter? Maria ist hell­wach, ihre Sin­ne sind geschärft.

Ihr Gegen­über ent­schärft die Situa­ti­on: Fürch­te dich nicht, Maria!

Kein Grund zur Panik! Denn du hast Gna­de bei Gott gefunden. 

Und dann eröff­net der Mann Got­tes ihr, dass sie jung­fräu­lich den Sohn Got­tes und ewi­gen Nach­fol­ger auf dem Thron Davids zur Welt brin­gen würde.

Da kommt Mari­as Ver­stand nicht mit. Sie hat in Bio auf­ge­passt! Wie soll das gehen? Jungfräulich?

Gott braucht kei­nen Erzeu­ger. Er schafft Kraft sei­nes Geis­tes durch sein Wort. So die Erklä­rung des Engels. Schau dir Eli­sa­beth an: Bei Gott ist nichts unmöglich!

Maria ver­steht: Auch wenn das mit ihrem bio­lo­gi­schen Wis­sen nicht ver­ein­bar ist, hier ist Gott am Werk! So wird es gehen. Maria liebt Gott von gan­zem Her­zen. Sie glaubt. Sie traut ihm das Unmög­li­che zu. Sie wil­ligt ein: Ja, ich bin bereit. Ich mache mit. 

Gott gibt Maria die Gele­gen­heit, sich bewusst zu ent­schei­den. Sie denkt nach und wil­ligt ein. Sie stellt sich Gott zur Ver­fü­gung und ver­traut auf die Mach­bar­keit die­ses für sie durch­aus lebens­ge­fähr­li­chen Weges. Sie wird die­sen Ver­trag spä­ter nicht mit dem Hin­weis wider­ru­fen, sie sei zwi­schen Tür und Angel über­rum­pelt worden.

Mit Maria möch­te ich Gott von gan­zem Her­zen, mit gan­zer See­le und Kraft und mit mei­nem Ver­stand lieben.