Ohne dich

Wir haben dich dienend begleitet, 

sind mit dir gegangen, 

du hast uns liebevoll geleitet 

selbst durch dein Bangen. 

Wir folgten dir gerne.

Nun sah’n wir von ferne 

wie du gekreuzigt verstarbst 

und all unsre Schuld uns vergabst.

Wir sahen dein Grab und den Stein

 – und dann war’n wir allein!

Ohne dich – trauernd vereint. 

Den Feiertagsabend quälend erwartet – 

ohne dich – sinnlos zum Nichtstun entartet.

Dann endlich waren die Läden wieder offen, 

und wir konnten Duftöl dort kaufen.

Bei dem schweren Stein gab’s zwar nichts mehr zu hoffen, 

trotzdem sind wir früh morgens zum Grab hingelaufen.

Mit Balsam wollten wir dich salben, 

dass du dich ein bisschen noch hältst.

Doch da war gar kein Leichnam allenthalben.

Auch der Stein war schon weggewälzt!

Ohne dich – und so ist es grundsätzlich – 

ergreift uns die Furcht ganz entsetzlich!

Der himmlische Bote verbot uns die lähmende Angst,

er sprach was von siegreicher Auferweckung!

Doch wenn du vor den göttlichen Kräften bangst,

dann trittst du die Flucht an und bringst dich in Deckung!

Ohne dich – da fehlt uns der Schneid, 

wir zittern und zagen, 

anstatt, wie prophezeit, 

die Botschaft des Engels zu sagen.

Ohne dich, das wär‘ unser aller totsicheres Ende.

Doch du willst dich lebendig mit uns verbünden.

Deine Erscheinung bringt für uns die entscheidende Wende 

um deine Auferstehung doch mutig zu verkünden.