Rechtzeitig oder recht zeitig?

person holding carrots

Aller Augen war­ten auf dich; und du gibst ihnen ihre Spei­se zur rech­ten Zeit.

Recht­zei­tig oder recht zei­tig? Wie steht’s eigent­lich mit dei­ner Geduld? Gehört War­ten zu dei­nen Stär­ken? Ich tu mich schwer damit. Manch­mal hat Gott einen sooo lan­gen Atem. Ich war­te auf eine Ant­wort und nichts tut sich. Sicher, Gott han­delt immer recht­zei­tig, also zur rech­ten Zeit, aber mir wäre recht zei­tig, also je eher des­to bes­ser, doch lie­ber! Auf etwas zu war­ten, gedul­dig abzu­war­ten und die Span­nung aus­zu­hal­ten, das muss ich nach wie vor lernen.

Viel­leicht kennt ihr das: Mit­tags­zeit, die hung­ri­ge Ban­de kommt heim und erwar­tet den gedeck­ten Tisch mit dem damp­fen­den Essen. Hin­set­zen, Essen fas­sen, run­ter­kom­men, zu Hau­se sein. Lei­der wer­den die Kar­tof­feln nicht gar … Mei­ne Kin­der sind inzwi­schen so selb­stän­dig, dass sie selbst Abhil­fe schaf­fen: Müs­li, Scho­ko, Knä­cke, alles, was man schnell in den Mund stop­fen kann. Wenn ich dann mit den Kar­tof­feln um die Ecke kom­me, sind sie satt! Und ich gefrus­tet! Die gan­ze Mühe umsonst – und es war mit Lie­be zubereitet …

Geht es Gott wohl genau­so? Ich kann nicht war­ten und schar­re unge­dul­dig mit den Hufen. Schluss­end­lich ver­sor­ge mich ander­wei­tig – und las­se mir das Gute entgehen!Wie viel mehr Freu­de und Genug­tu­ung berei­tet es einer Mut­ter doch, wenn die Tel­ler leer­ge­putzt und die letz­ten Krü­mel auf­ge­fegt werden.

Heu­te ist Ern­te­dank­sonn­tag und ich will nicht nur dank­bar sein für die zuver­läs­si­ge Ver­sor­gung durch Gott. Ich will auch ler­nen, mei­ne Hal­tung weg vom „Aber-bit­te-recht-zei­tig-Den­ken“ hin zu einem „Recht­zei­tig-Erwar­ten“ zu korrigieren.In die­sem Sinn wün­sche ich euch eine erwar­tungs­vol­le Woche.