Für die Jünger ist es unvorstellbar: Wie wird es sein, wenn Jesus weg ist? Noch ist er der Leiter, noch trägt er die Verantwortung und sie brauchen nur blind zu folgen. Sie sollen sein Werk weiterführen, in seinem Sinn am Leben halten, was er begonnen hat. Wie sollen sie das bloß schaffen? Wie sollen sie sich das alles merken, was er ihnen aufgetragen hat? Unmöglich!
Ein Stabwechsel ist nicht einfach. Respekt vor der neuen Aufgabe ist wahrscheinlich noch untertrieben für das, was die Jünger damals empfanden.
Ich sende euch den Geist der Wahrheit, sagt Jesus. Der wird euch beistehen, euch erinnern und euch alles Weitere lehren. Ihr kennt ihn, denn er ist ein alter Bekannter: Es ist mein Geist – ich bin es selbst, nur in anderer Weise. Es wird sich in der Führungsetage also eigentlich gar nichts ändern!
Die Jünger erleben diesen Stabwechsel live mit. Der Heilige Geist kommt am Pfingsttag auf sie, und im wahrsten Sinn begeistert verkünden sie den gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus. Und wie Jesus es versprochen hatte, kommt der Geist auf alle, die ihr Herz für Jesus öffnen. Die Liebe zu Jesus ist die Voraussetzung, dass der Geist kommt. Wer mich nicht liebt, sagt Jesus, der erfährt auch nicht das Wirken des Geistes. Wer mich aber liebt und sich an meine Weisungen hält, dem wird mein Geist beistehen und ihn lehren und leiten – nicht anders als es die Jünger zu Jesu Lebzeiten erlebt haben. Darum lasst uns Jesus lieben, auf dass der Geist komme und das Reich Gottes sich ausbreite.