Da hat Gott Hiob ganz schön was zugemutet: Eine Hiobsbotschaft nach der anderen erwischt den ahnungslosen Mann mit besten Grüßen vom Satan persönlich!
Er ist in deiner Hand, hatte Gott zu Satan gesagt, aber sein Leben bleibt unter meinem Schutz.
Hiob glaubt nur, weil es ihm gutgeht. Sein Glaube ist nur Fassade, so hatte der Diabolos, der Durcheinanderbringer, Hiob bei Gott verklagt. Kein Wunder, er konnte Hiob nicht ins Herz schauen. Nur Äußerlichkeiten kann dieser Chefankläger vorbringen. Gott allein aber sieht das Herz an und kennt Hiob durch und durch. Sein Urteil über Hiob ist geradezu göttlich: Es gibt keinen wie diesen auf Erden – ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet.
Trotzdem muss Hiob das Äußerste erleiden: Der Teufel schlägt gezielt zu: Naturkatastrophen, Kriege und Krankheit – alles wird Hiob genommen. Alle Äußerlichkeiten sind dahin. Nackt kam ich zur Welt und ebenso werde ich sie wieder verlassen, das sind die nackten Tatsachen, die Hiob feststellt.
Hiob leidet wie kein anderer. Aber er glaubt, dass Gott mit dem Bösen nichts zu tun hat und sündigt in alldem nicht. Im Gegenteil, als Hiob ganz unten ist, fällt er auf die Erde und betet Gott an. Anbetung und Lobpreis aus der tiefsten Tiefe, ganz ohne geistiges Hochgefühl und erhobene Hände. Im Leiden verherrlicht er Gott. Hiob wird zum Vorbild für Generationen von Gläubigen. Jakobus wählt Hiob als leuchtendes Beispiel für das Ausharren im Leiden (Jak 5,11). Das Festhalten an der Überzeugung, dass Gott keine Fehler macht, macht Hiobs Glauben echt. Und Gott wusste das. Eine Zumutung? Oder hat Gott Hiob – anders gesagt – ganz schön was zugetraut?!