U wie Umdrehung

grascale photo of a girl near grass

Egal ob die tat­säch­li­chen Umdre­hun­gen in der Tech­nik oder die soge­nann­ten „Umdre­hun­gen“ bei Hoch­pro­zen­ti­gem: Je mehr, des­to besser!

Vie­le Umdre­hun­gen sind gut, da wo sie hingehören.

Bei Jesus kommt es nicht auf die Umdre­hun­gen pro Minu­te an, son­dern auf genau eine ein­zi­ge, ent­schei­den­de. Maria aus Mag­da­la hat­te sich schon eini­ge Male gedreht und sie war gera­de dabei, ihre Boden­haf­tung zu ver­lie­ren:
Jesus war gekreu­zigt wor­den, sein Leich­nam war ins Grab gelegt wor­den, gut gesi­chert mit einem Stein. Die Lei­che muss­te noch ein­bal­sa­miert wer­den, das woll­te Maria tun. Dann, am ers­ten Tag der neu­en Woche, ist nicht nur der Stein weg, son­dern auch die Lei­che. Maria dreht sich um, macht auf dem Absatz kehrt und berich­tet den Jün­gern von die­sem uner­klär­li­chen Vor­fall. Dann dreht sie wie­der um, kommt zum Grab zurück und blickt wei­nend hin­ein. Zwei Engel fra­gen sie, war­um sie weint. Sie erklärt, dass sie ver­wirrt ist, weil die Lei­che nicht da ist. Dann dreht Maria sich zum drit­ten Mal um. Da sieht sie Jesus vor sich ste­hen.
Ihre Ver­wir­rung ist per­fekt, denn sie hält ihn für den Gärt­ner und in völ­li­ger Selbst­über­schät­zung for­dert sie ihn auf, zu sagen, wo der Leich­nam sei, damit sie, Maria von Mag­da­la höchst­per­sön­lich, den Leich­nam eines aus­ge­wach­se­nen Man­nes wie­der­ho­le.
Die Ereig­nis­se haben Maria den Kopf ver­dreht. Ihre Umdre­hun­gen haben sie die Boden­haf­tung ver­lie­ren las­sen. Sie stei­gert sich in die Ver­pflich­tung zur Ehr­er­wei­sung des toten Kör­pers ihres Herrn hin­ein und droht dabei den Leben­di­gen zu übersehen.

Aber der stoppt die krei­seln­de Maria. Er sagt zu ihr „Maria!„
Er spricht ihren Namen aus. Er kennt ihren Namen und ruft sie aus dem Stru­del heraus.

Und nun kommt es bei Maria zu der alles ent­schei­den­den, einen Umdre­hung: Da wand­te sie sich um und spricht zu ihm auf hebrä­isch „Rab­bu­ni!“, das heißt: Meis­ter! (Joh 20, 16) Jetzt sie hat ihn erkannt. Sie hat die Stim­me des guten Hir­ten erkannt, der sei­ne Scha­fe beim Namen kennt und sie her­aus­führt aus der Spi­ra­le von Ver­wir­rung, Suche, Trau­er und dem unab­ding­ba­ren Tod.

Begebt euch wie Maria auf die Suche nach Jesus und hört sei­ne Stim­me, wenn er euch mit eurem Namen anspricht. Und dann voll­führt die­se eine ent­schei­den­de Umdre­hung und erkennt den Leben­di­gen. Danach ist alles umge­dreht: Der Tod ist der Ein­gang zum Leben.

Nach ihrer ent­schei­den­den Umdre­hung geht Maria und ver­kün­digt: Ich habe den Herrn gese­hen!
Auf der Suche nach dem Toten hat sie zum Leben­di­gen gefun­den.
Eine Umdre­hung, die alles auf den Kopf stellt!