Wolf und Schaf

white sheep on brown grass field during daytime

Joh 10, 11–16

Der Wolf und das Schaf, zwei, deren Bei­sam­men­sein noch nie funk­tio­niert hat. Das Schaf zieht immer den Kür­ze­ren. Wolfs­zäu­ne leis­ten heu­te guten Schutz gegen das Rei­ßen eines Scha­fes. Frü­her war der Hir­te zustän­dig. Er muss­te das Schaf schüt­zen. Not­falls den Kampf mit dem Wild­tier auf­neh­men. Eigent­lich jedenfalls. 

Jesus kon­fron­tiert sei­ne Zuhö­rer mit Hir­ten, die nur gemie­tet sind. Ihnen gehö­ren die Scha­fe nicht und des­halb las­sen sol­che Miet­lin­ge alles ste­hen und lie­gen und machen sich vom Acker, wenn der Wolf kommt. Die reins­te Eigen­sucht und Gleich­gül­tig­keit. Als wenn ein gestan­de­ner Hir­te es nicht mit einem Wolf auf­neh­men könnte!

Wie anders ver­hält sich da der Hir­te, dem die Scha­fe gehö­ren! Er hat ein Inter­es­se an sei­nem Eigen­tum. Die Scha­fe sind für ihn wert­voll. Des­halb wird er mit dem Wolf kämpfen.

Das ist ein guter Hirte.

Aber wird er so weit gehen, dass der Wolf ihm selbst zu nahekommt?

Wohl kaum. Wenn es hart auf hart kommt, wür­de auch er wohl lie­ber sei­ne eige­ne Haut retten.

So wert­voll sind gewöhn­li­che Scha­fe dann nun auch wie­der nicht, als dass ein Men­schen­le­ben aufs Spiel gesetzt wer­den sollte.

Denkt man! 

Der gute Hir­te, den Jesus uns vor­stellt, macht genau das: Der Hir­te opfert sich für sei­ne Scha­fe. Er stillt den Hun­ger des Wol­fes mit sei­nem eige­nen Fleisch und Blut. Das Schaf bleibt unan­ge­tas­tet. Was für ein Hirte!

Und was für eine uner­mess­li­che Wert­stei­ge­rung erfährt hier­mit das Schaf!

Ob das uns Scha­fen immer so klar ist?