Der Pinsel beim Passafest! Eigentlich eine Gewürzpflanze aus dem Mittelmeerraum. Der biblische Ysop ist ähnlich dem Majoran oder Oregano, die wir kennen. Eine krautige Pflanze mit einem geraden Stängel, die man gut als Pinselersatz benutzen konnte.
Beim Passafest dient der Ysop zum Bepinseln des Türrahmens mit dem Blut des Opferlammes. Der Ysop markiert die Häuser, an denen der Tod vorübergehen muss.
Wenn ich heute mit meinem Computer arbeite, mache ich mir manchmal die Technik „Format übertragen“ zunutze: Ich markiere eine Formatierung und dann überträgt ein Pinsel, fast schon ein Quast, das Format auf einen anderen Textbereich. Der Ysop der Computer-Sprache, sozusagen.
König David wendet diesen Pinsel im Sinne des „Format-Übertragen“ viele Jahre nach dem ersten Passa an: Er bittet Gott nach seinem großen Fehltritt in Psalm 51 darum, ihn mit dem Ysop zu entsündigen (Vers 9). Er meint: Markiere mich mit dem Blut der Verschonung und gehe an mir vorüber wie an den bepinselten hölzernen Türpfosten der Kinder Israels.
Nochmals Jahre später wird wieder ein Ysop zu einem Holz geführt: Der Soldat benutzt den Ysop als Verlängerung für den in Essig getränkten Schwamm, den er dem am Kreuz hängenden Jesus zum Mund führt (Joh 19,29).
Der Ysop-Pinsel überträgt das Format „Verschonung“ auf das, wofür Jesus am Kreuz hängt: Hier hängt der, an dem für die Verschonung der anderen, der Tod NICHT vorübergeht. Der Ysop markiert das hölzerne Kreuz als Zeichen der ewigen Versöhnung. Wer sich auf dieses Kreuz beruft, auf den wird das Format „Verschonung“ wie mit einem dicken Malerquast satt und zuverlässig deckend übertragen.
Y wie Ysop: Ein kleines Kraut mit dem Format zum Übertragen!
Denkt mal dran, wenn ihr mit dem Computer arbeitet, oder wenn euch der Duft von Majoran oder Oregano bei der nächsten Pizza durch die Nase zieht.