Zugeständnisse

man holding girl heading towards sea

Mk 10, 2–16

Darf sich ein Ehe­paar schei­den las­sen? Wie­der sind es die Geset­zes­leh­rer, die Jesus eine Fal­le stel­len. Wie ist es mit dem offen­sicht­li­chen Ver­stoß gegen die 10 Gebote?

Die Lebens­pra­xis zeig­te schon vor 2000 Jah­ren, dass Treue­ver­spre­chen zwi­schen Ehe­part­nern nicht immer ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Und die Ant­wort der Pha­ri­sä­er auf Jesu Rück­fra­ge, was Mose denn dazu gesagt habe, offen­bart ein noch län­ge­res Bestehen die­ses all­zu mensch­li­chen Pro­blems. Mose hat­te näm­lich schon Zuge­ständ­nis­se gemacht und die Mög­lich­keit der Schei­dung offeriert.

Was sagt nun Jesus zu die­sem lega­len Ver­stoß gegen eines der 10 Gebote?

Jesus spitzt das Pro­blem zu: Es ist nicht ein­fach nur ein Ver­stoß gegen eines der am Sinai gege­be­nen Gebo­te, son­dern es ist ein Schul­dig­wer­den an der hei­li­gen Schöp­fungs­ord­nung Got­tes, die schon mit der Idee der Erschaf­fung des Men­schen gebo­ren wur­de: Was Gott zusam­men­ge­fügt hat, darf der Mensch nicht scheiden.

O Mann! Schul­di­ger geht ja eigent­lich gar nicht. 

Alle Zuge­ständ­nis­se – null und nichtig!

Und gehe ich – abge­se­hen vom Ehe­bruch – die ande­ren der 10 Gebo­te durch, fal­len mir doch vie­le Zuge­ständ­nis­se ein, die nötig sind, damit mein Gewis­sen schweigt.

Aber Jesus bleibt bei sei­ner Aus­sa­ge: Zuge­ständ­nis­se zäh­len nicht!

Wer dabei ste­hen bleibt, für den wird es nur das knall­har­te Urteil Got­tes geben: Schuldig!

Wer aber mit Jesus wei­ter­geht, der darf die Auf­lö­sung die­ser Mise­re ganz prak­tisch erle­ben: Sie brin­gen Kin­der zu ihm und er nimmt die­se Kin­der und knud­delt sie und stellt ihr Wesen als leuch­ten­des Vor­bild vor aller Augen, die mit dem Hal­ten der Gebo­te hadern: Glaubt und ver­traut wie ein klei­nes Kind, dass sein Vater es gut mit ihm meint.

Ja, du bist schul­dig und du schaffst es nie, dich unta­de­lig an die Gebo­te zu halten.

Aber suche die Ret­tung nicht in Zuge­ständ­nis­sen und im Ver­such, dich selbst zu ent­schul­di­gen. Ver­traue auf dei­nen himm­li­schen Vater, der alle Schuld von dei­nem Bru­der Jesus ein­ge­for­dert hat. Du bist Gott nichts mehr schul­dig. Du bist ein Kind Got­tes gewor­den und als sol­ches wirst du geliebt und geseg­net, obwohl du scheiterst.