Fachkräftemangel schon im Altertum. Da ist ein Riss im Mauerwerk, Arbeit für einen Maurer. Das Loch müsste zugemauert werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf, aber es wird kein Maurer gefunden!
Was Hesekiel hier bildlich von Gott gesagt bekommt, ist die finale Feststellung, dass der Riss zwischen dem gottlos gewordenen Volk und seinem Gott nicht gekittet werden kann. Es gibt niemanden, der z. B. wie vor Zeiten ein Mose, in die Bresche springt und Fürbitte tut. Quer durch die Gesellschaftsschichten regieren Gesetzesbruch, Gewalt und Gewinnstreben, ausgelöst durch gnadenlose Gottlosigkeit.
Hesekiel schaut prophetisch voraus und sieht den Grimm Gottes über sie kommen. Tatsächlich dauert es nicht lange und Israel wird vollends in die babylonische Gefangenschaft geführt und verliert seine nationale Existenz für mehr als 2000 Jahre. Doch der Riss ist damit ja nicht zugemauert. Da muss ein Fachmann ran! Viele Baumeister haben es versucht, aber keinem ist der Lückenschluss gelungen. Gott findet einen passenden: Jesus.
Jesus ist nicht etwa ein weiterer Maurer, der den Riss flickt und alles überspachtelt. Nein, Jesus ist der Stein, der sich selbst von dem großen Maurermeister Gott in den Riss stecken lässt und damit die größte anzunehmende Baustelle beseitigt. Er tritt in den Riss, damit Gott die Menschen nicht „verheeren“ muss, so wie Hesekiel es damals von Gott gehört hat. Damit hat Gott gleichzeitig den Grundstein gelegt für ein ganz wunderbares neues Bauwerk: Seine Gemeinde. Du und ich, wir dürfen uns auf diesem Fundament als lebendige Steine in Gottes Bauwerk einfügen lassen.
Jetzt werden übrigens jede Menge Steine gebraucht …