Endlich – warme Sonnenstrahlen kitzeln auf der Nase, Frühlingserwachen, Ostern weckt neue Hoffnung: Raus in den Garten und ran an die Arbeit.
Denkt sich auch der Sämann. Guten Samen hat er ausgewählt, Premiumqualität, mehrfach resistent, höchste Preisgruppe, Keimfähigkeit garantiert.
Flugs eingesät und gewässert. Jetzt heißt es abwarten. Die Saat keimt, aus kleinen Pflänzchen werden stattliche Halme.
Doch was ist das? Kaum wiegen sich die ersten Ähren im leichten Sommerwind, erscheint das Werk des ärgsten Sämanns Feind: Dieser Bösewicht hatte Unkraut gesät: Lolch, besser bekannt als Weidelgras, direkt zwischen den Weizen. Äußerlich sehr ähnlich, aber nutzlos, weil nicht nahrhaft.
Was nun? Spritzen? Unkrautjäten?
Erstmal nichts machen. Alles stehen lassen – so die Devise des Sämanns.
„Hey, Sämann,“ möchte man ihm zurufen,
„Du hast so viel in dein Saatgut investiert, und jetzt soll das Unkraut es überwuchern?„
Meine Pflanzen werden nicht zugrunde gehen, wird der Sämann antworten. Sie sind aus einem unvergänglichen Samen gewachsen. Alles Gras verdorrt und alle Blumen welken. Der Lolch wird bei der Ernte aussortiert und dann verbrannt. Aber mein guter Weizen wird in meiner Scheune gesammelt werden, denn im Gegensatz zum Lolch hat mein Saatgut nicht nur Keimgarantie, sondern auch Fruchtgarantie.
Mein Acker ist ein Bild für diese Zeit. Es gibt ein buntes Nebeneinander zwischen Christen, die aus meinem unvergänglichen Samen wiedergeboren sind zum ewigen Leben (1.Petrus 1,23) und solchen, die äußerlich zum Verwechseln ähnlich sind. Sie sind so ähnlich, dass man sie beim vorzeitigen Jäten verwechseln könnte, aber sie sind nicht wiedergeboren aus dem unvergänglichen Samen des Herrn Jesus.
Bist du Lolch oder Weizen?
Zum Glück hinkt das Gleichnis hier, denn für jeden Lolch ist die Umkehr möglich.