Das saß! Achtkantig rausgeworfen! Hier hast du nichts mehr zu suchen, verschwinde dahin, wo du hergekommen bist! Amazja meint es ernst. Amos soll endlich die Klappe halten! Dieser Berufs- Schwarzseher! Seine Botschaft ist ja nicht zu ertragen!
Amos trägt, wie sein Name sagt, schwer an diesen Vorwürfen. Von wegen: Berufs-Schwarzseher! Ich war nie auf einer Prophetenschule und keiner hat mich unterrichtet. Ich bin Viehzüchter und verstehe mich auf die Kunst des Obstbaus.
Hinter dem Kleinvieh weggeholt hat Gott mich, um euch zu zeigen, was ne Harke ist.
Ihr wisst ganz genau, was Gott von euch will: Gottestreue und Gerechtigkeit, und das nicht nur auf dem Papier, sondern im täglichen Leben. Gott hat euch viel anvertraut. Er wartet auf gute Früchte! Irrt euch nicht, Gott lässt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. (Gal 6, 7)
Erschreckend aktuell, was Amos da 700 Jahre vor Christi Geburt erlebt. Soziale Gerechtigkeit ist von wahrer Frömmigkeit nicht zu trennen.
Darum: Hinter welchem Kleinvieh auch immer Gott euch wegruft, werdet nicht müde, mit dem Geist Gottes zu gehen und gute Früchte zu bringen. Denn zur bestimmten Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten (Gal 6,9).